Bad Honnef: Die Adenauer-Dauerausstellung in der Rhöndorfer Gedenkstätte jeweils dienstags bis sonntags geöffnet - MIT PRESSEBERICHT zum GEDENKTAG

Allgemeine Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag jeweils 10.00-18.00 Uhr, letzte Führung zum Wohnhaus 17.15 Uhr. Führungen nach Bedarf. Montags geschlossen! Ausnahme: Pfingstmontag.

Zur Ausstelllung schreibt Claudia Sülzen im GA-Bonn/Siebengebirge am 13.4.2017:
Neue Adenauer-Dauerausstellung in der Rhöndorfer Gedenkstätte
Per Touchscreen können Besucher künftig im Adenauer-Fotoalbum blättern: Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus eröffnet ihre modernisierte Dauerausstellung am 50.Todestag des ersten deutschen Bundeskanzlers am 19. April.
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PRESSEBERICHT im GA-Bonn: 50. Todestag von Konrad Adenauer - Gedenkfeier in Rhöndorf
http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/siebengebirge/bad-honnef/Gedenkfeier-in-Rh%C3%B6ndorf-article3536300.html

HIER eine ausführliche Würdigung der Dauerausstellung:
Ein Museum für alle Generationen

Die neue Dauerausstellung im Rhöndorfer AdenauerHaus, zeigt Adenauers Vita im Spiegel der deutschen Geschichte zeigt. Sein Leben umfasst fünf Epochen deutscher Geschichte von 1876 bis 1967 mit all ihren Wegmarken und Zäsuren: 1876 in Köln geboren, erlebte er Kindheit und Jugend im Kaiserreich. Nach dem Jurastudium und seiner raschen Karriere in der Kölner Stadtverwaltung war Adenauer von 1917 bis 1933 Oberbürgermeister dieser rheinischen Metropole. In der Zeit der Weimarer Republik prägte er mit einer Vielzahl großer Bauvorhaben und Projekte das Bild der Stadt dauerhaft – wie etwa dem Grüngürtel, der Mühlheimer Brücke oder der Messe in Köln-Deutz.

Von den Nationalsozialisten 1933 aus dem Amt verjagt, zog er sich, ständigen Schikanen ausgesetzt, ins Privatleben zurück. Rückzugsort war für ihn ab 1937 sein Wohnhaus in Bad Honnef-Rhöndorf. Von dort aus kehrte er nach dem Krieg in die Politik zurück: zunächst als CDU-Politiker, dann als Präsident des Parlamentarischen Rates bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes. Schließlich stellte er von 1949 bis 1963 in der jungen Bundesrepublik als erster Bundeskanzler die Weichen in Richtung Westintegration, deutsch-französischer Aussöhnung und europäischer Einigung. In der neuen Dauerausstellung wird Adenauers Biographie in den Kontext der Zeit gesetzt. Sie ermöglicht es sowohl Zeitzeugen als auch nachfolgenden Generationen, einen Zugang zum Thema zu finden.

Es ist jedoch nicht nur die Zeitachse, die sich als roter Faden durch die Ausstellung zieht. Gezeigt wird auch Konrad Adenauers Wirken in konzentrischen Kreisen. So trägt die Ausstellung den Titel „Konrad Adenauer – Rheinländer, Deutscher, Europäer“. Seinem Wirken im Rheinland – als Kölner Oberbürgermeister – ist künftig ein ganzer Raum gewidmet. Es werden alle Großprojekte vorgestellt, die er als Stadtoberhaupt forciert hat. In einem Monitor sind Filme und Fotos aus den 1920er Jahren wie zum Beispiel vom  Deutschen Turnfest, dem Müngersdorfer Stadion und der Einweihung der Mülheimer Brücke zu sehen.

Den größten Raum nimmt sein Wirken als erster deutscher Bundeskanzler ein. In einer Parlamentssituation wird gezeigt, in welchen Politikfeldern er bis zu seinem Rücktritt 1963 wichtige Grundlagen zum Gedeihen der jungen Demokratie legen konnte. Sein Wirken als engagierter Europäer wird sowohl in der Weimarer Zeit als auch für die Zeit ab 1949 geschildert. Ein ganzer Kontinent war durch zwei Weltkriege erschüttert worden – die europäische Einigung war Adenauer ein Herzensanliegen. Sie sollte dauerhaft Frieden in Europa stiften.

Doch neben dem Politiker wird auch der Privatmann Adenauer greifbar: der Familienmensch, Rosenzüchter, Bocciaspieler, Erfinder, Krimileser und Kunstsammler. Immer wieder sind in der Ausstellung Erinnerungen von Zeitzeugen zu sehen. So erinnert sich Adenauers jüngste Tochter Libet Werhahn daran, wie die Kinder immer wieder fehlerlos Zungenbrecher aufsagen mussten, um vom Vater mit ein paar Münzen belohnt zu werden: „Manchmal forderte er uns Kinder auch auf, ganz schnell hintereinander irgendwelche Zungenbrecher zu sprechen wie ‚Fischer Fritz fischt frische Fische…‘. Wer das fünfzig Mal hintereinander ohne zu stocken aufsagen konnte, bekam von ihm einen oder zwei Groschen.“ Später sollte Libet den Witwer Adenauer auf zahlreichen Auslandsreisen begleiten.

Seine Sekretärin, Hannelore Siegel schaut auf die Stunden im Palais Schaumburg zurück, wo Adenauer sich des Mittags zurückzog, um sich auszuruhen: „Mittags gab es immer klassische Musik. Das war ein Ruhepunkt. Und für uns ein Zeichen – je nachdem, welche Musik er auswählte –, in welcher Stimmung er war. Bei Haydn, Mozart, Schubert waren wir alle recht zufrieden, wenn wir sie durchs Schlüsselloch gehört haben.“ Der Kanzler selbst erläuterte damals: „Haydn brauche ich immer, wie man ein Glas frisches Wasser trinkt. Tschaikowski höre ich, wenn ich aufge­regt bin, das regt mich dann noch weiter an.“ Die Exponate, O-Töne, Dokumente und Fotos ermöglichen Einblicke in Freizeitbeschäftigungen, Familienalltag und persönliche Eigenheiten.

Auch der Besucher selbst mag sich an manches Ereignis erinnert fühlen. Viele Gäste, die nach Rhöndorf kommen, gedenken der Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen – für viele das größte Verdienst Adenauers in seiner politischen Laufbahn. Auch das aufwändige Staatsbegräbnis hat sich ins kollektive Gedächtnis eingegraben. Diese Begebenheit wird mit historischen Aufnahmen untermalt und wird manchem die Erinnerung zurückrufen, wie er als Kind schulfrei bekommen hatte und am Ufer des Rheins stand, während die Menschenmassen Abschied von einem großen Staatsmann nahmen.

Adenauers Bad Honnefer Domizil ist von Dienstag bis Sonntag für die Öffentlichkeit zugänglich.
Adenauerhaus, Konrad-Adenauer-Str. 8c, 53604 Bad Honnef-Rhöndorf www.adenauerhaus.de

Text: Claudia Waibel - Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus

 

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Foto: Frank Homann - Text: Claudia Sülzen
Quelle: GA-Bonn/Siebengebirge vom 13.4.2017
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