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Der Herausgeber und Autor Karl Schumacher ist mit seinem Werk zufrieden.
Vorwort
Vielleicht sollte ich um Verständnis bitten, wenn ich hier den vielen veröffentlichten Geschichten, die sich um das Siebengebirge ranken, noch eine weitere Sammlung hinzufüge.
Doch es gibt Erzählungen und Niederschriften, die dazu drängen, nicht unterschlagen zu werden, weil sie wegen ihrer Vielfältigkeit an kuriosen, heiteren aber auch traurigen Geschehnissen der Nachwelt erhalten bleiben sollten.
So habe ich im Laufe der Zeit viel Geschriebenes und Gehörtes gesammelt, das sich auch ständig zu vermehren scheint. Immer wieder erhalte ich gutgemeinte Hinweise auf oft haarsträubende Begebenheiten, die ein Opa oder ein Uropa erzählt hat. Vieles habe ich aussortiert, wenn der Wahrheitsgehalt dann doch zu fragwürdig schien.
Die schließlich ausgewählten Geschichten werden nun in diesem Büchlein zusammen gefasst veröffentlicht.
Es sind ja keine weltbewegenden Vorgänge die da erzählt werden, aber ich denke, dass es genug heimatkundlich interessierte Leser geben wird, die damit angesprochen werden können.
Eine Erzählung hat mich dabei besonders bewegt. Ich fand sie als Niederschrift, von der keiner etwas wusste, zufällig in den Nachlassunterlagen meiner Familie. Da sie weder eine Unterschrift hatte, noch ein Datum angegeben war, konnte der Verfasser erst nach umständlichen Recherchen ermittelt werden. Wie sich schließlich herausstellte, handelte es sich um eine Erzählung von Josef Bonn aus Oberdollendorf, der in bedrückender Weise seine Heimkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft schildert.
Wir befinden uns dabei im Spätsommer 1947. Seine dürftigen Hinweise lassen aber deutlich genug erkennen, wie sehr ihn sowohl die Behandlung durch eine russische Ärztin, die Essensgaben der polnischen Frauen an den Haltepunkten des Transportzuges und die Versorgung der Frauen in der verwüsteten Heimat berührt hat. Ich sehe darin ein wertvolles Dokument der Neuzeit.
Eine weitere Begebenheit, die mich immer wieder aufwühlt, wenn ich daran denke, ist das Justizverbrechen an Anna Margarete Spee von Langenfeld aus Bruchhausen. Auch diese Geschichte habe ich, obwohl schon mehrfach veröffentlicht, in die Sammlung aufgenommen, weil ich die unverzeihliche Schuld der Verantwortlichen vor dem Vergessen bewahren will.
Auch die Entdeckung des Doppelgrabs von Oberkassel 1914 hat inzwischen sowohl unter wissenschaftlichen Aspekten, als auch im Bewusstsein der heute hier lebenden Menschen eine so hohe Bedeutung erlangt, dass das Leben der Steinzeitmenschen am Stingenberg ebenfalls in einem Essay eine Würdigung verdient.
Wenn wir heute auf die steil aufragende Basaltsäulenwand des Stingenbergs schauen, so sollten wir darin auch ein Monument erkennen, dass uns zum einen an die vieltausendjährige Entwicklungsgeschichte der Menschen unserer Heimat erinnert, und zum anderen ein Arbeitsdenkmal für die Menschen sehen, die über viele Jahrzehnte durch schwere gefährliche Arbeit im Steinbruch für den Unterhalt ihrer Familien oft genug ihre Gesundheit und ihr Leben ließen.
Welcher einfühlsame Betrachter der Heisterbacher Chorruine ist nicht fasziniert von diesem Meisterwerk der Steinbaukunst. Der Oberdollendorfer Steinmetz und Bildhauermeister, Martin Thiebes, nimmt uns mit seinem Artikel mit in die mittelalterliche Welt der Steinhauer und Steinmetze am Steinbruch Stenzelberg und auf die Baustelle an der Abteikirche. Er lässt uns miterleben wie die Steinhauer aus der Felswand die schweren Steinbrocken brechen und die Steinmetze daraus die wunderbaren Steinsäulen, die wir heute noch bewundern können, formten und in das Bauwerk einfügten.
Zusammen mit den anderen Geschichten, die alle unterschiedliche Themen berühren und zu verschiedenen Zeiten geschehen sind, soll die Bündelung der Erzählungen für einen interessierten Leserkreis eine heimatkundliche Exkursion in die wechselvolle Welt unserer Vorfahren am Siebengebirge sein.
Die einzelnen Kapitel sind, soweit möglich, in eine chronologische Reihenfolge gebracht worden. Wenn es sich um mündliche Überlieferungen handelt, habe ich als Quelle die Person genannt, von der ich sie erfahren habe.
Von Mitautoren verfasste Artikel sind mit deren Namen gekennzeichnet. Bei den von mir verfassten Beiträgen erfolgt kein besonderer Hinweis.
Karl Schumacher, Oberdollendorf im Sommer 2018
-----Auch von Karl Schumacher: "Die Mühlen im Heisterbacher Tal" http://virtuellesbrueckenhofmuseum.de/vmuseum/historie/zeige_objekt.php?auswahl=45&suche=&reihe=- |