Fährt man mit dem Rad am Rhein entlang von Oberkassel in Richtung Beuel, überquert man unmittelbar vor der Konrad-Adenauer-Brücke eine Grasfläche, die Trasse des ehemaligen Eisenbahn-Trajekts Bonn-Oberkassel.
Hier weist eine der zahlreichen Informationstafeln der Verkehrskonferenz Rheinschiene (siehe Link unten) auf den Eisenbahnfährverkehr über den Rhein hin. Der Betrieb wurde 1870 aufgenommen, 1914 mit Beginn des 1. Weltkriegs vorläufig und 1919 endgültig eingestellt.
Bis zu 10 Waggons für Personen- oder Güterverkehr konnten durch eine Lokomotive auf eine der drei Trajektponten*) geschoben und am anderen Ufer wieder heruntergezogen werden. Schon in den ersten Betriebsjahren wurden bis zu 100.000 Wagen jährlich übergesetzt.
Die Bahnstrecke zweigte in Oberkassel in Höhe der kath. Kirche St. Cäcilia von der Bahnstrecke Köln-Koblenz ab, verlief neben dieser Strecke und bog vor der heutigen Konrad-Adenauer-Brücke in einem Bogen über die unten gezeigte Fläche zum Rhein und führte mit zwei parallelen Gleisen bis in den Fluss hinein.
Unsere Galerie informiert Sie umfangreich über dieses weitgehend in Vergessenheit geratene außergewöhnliche Eisenbahnprojekt.
*)Das Wort Trajekt ist aus dem Lateinischen abgeleitet: traiectus „das Hinübersetzen, Überfahrt“, und eine Ponte ist im Rheinischen ein breite Fähre mit geringem Tiefgang.
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