Vorgeschichte: Nach der Chronik des Efraim bar Jakob aus Bonn über die Verfolgungen zur Zeit des zweiten Kreuzzugs wurden zwei jüdische Jungen aus Königswinter im Jahr 1146 ermordet. Weitere Hinweise auf Juden in Königswinter sind einer um 1220 verfassten Wundergeschichte des Caesarius von Heisterbach sowie einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Friedrich III. aus dem Jahr 1373 zu entnehmen. Für 1577 wird der Aufenthalt des kurkölnischen Rabbiners erwähnt,so dass man das Vorhandensein einer jüdischen Gemeinde zu dieser Zeit annehmen kann. Im benachbarten Oberdollendorf lebten Juden erst in der zweiten Haelfte des 18. Jahrhunderts. Um 1795 wurde die jüdische Gemeinde von Oberdollendorf selbständig. Im Haus von Lazarus Moyses in der Oberdollendorfer Winkelgasse "In de Hötte" war ein Betraum als Synagoge eingerichtet. 1865 wurde der Neubau einer Synagoge an der Heisterbacher Straße durch ein Legat der Witwe des Isaac Nathan Leubsdorf ermöglicht. Am 5. April 1872 fand ihre Einweihung statt. Es schien so, als hätte ein von Aufklärung und Liberalismus beflügelter Prozess die Emanzipation der Juden erreicht. Kaum einer konnte sich zu dieser Zeit die Barbarei vorstellen, die kaum 70 Jahre später mit den Nationalsozialisten über Deutschland hereinbrach.
Exponate zum Jüdischen Leben aus Oberdollendorf und unserer Region sind jetzt wieder im Brückenhofmuseum zu sehen, Bachstraße 93 in Oberdollendorf. Beachten Sie dazu auch: http://www.brueckenhofmuseum.de/index.php/sonderausstellungen und die LINKs unten |