Das ist das Modell der Oberdollendorfer Synagoge. Die Modelldarstellung wurde deshalb vorgenommen, weil Abbildungen der kompletten ursprünglichen Synagoge nicht existierten oder möglicherweise bewusst vernichtet wurden. Aufgrund eines im Altkataster Siegburg aufgespürten Lageplans mit den Maßen des Gebäudesgrundrisses, sowie Fotofragmenten und Zeitzeugenbeschreibungen wurde unter Anwendung einer Computersimulation das Modell erstellt.
Daten zur Synagoge Errichtet: 1871/72 Teilweise zerstört: Am Mittwoch, 9. 11. 1938 Abgebrochen: Im Frühjahr 1939 Ihr Standort war dort, wo man heute die Tischlerei Schute, Königswinter-Oberdollendorf, Heisterbacher Straße 116a, ihre Geschäftsräume hat.
Das Modell der ehemaligen Synagoge Oberdollendorf wurde von Karl und Olaf Schumacher für die Sonderausstellung "Jüdisches Leben in Königswinter" 2006/ 2007 im Brückenhofmuseum erstellt. (Maßstab 1:30).
Baubeschreibung: Die Synagoge war ein freistehender Rechteckbau in Backsteinausführung. Die der Heisterbacher Straße zugewandte Giebelseite hatte eine Breite von 8,45 m, die Langseiten waren 11,70 m lang. In der vorderen Giebelfront, die ca. 5m von der Straßengrenze zurückversetzt war, befand sich die rundbogige Eingangstür zum Vorraum. Eine Geschosshöhe über der Eingangstür war ein großes Rundbogenfenster, das nach der Beschreibung von Zeitzeugen den Fenstern an den Langseiten ähnlich war. Es diente der Raumaufhellung im Bereich der Frauenempore.
Auf dem First des mit Blauschiefer gedeckten Daches stand ein verschieferter Dachträger, auf dem der Davidstern angebracht war. Das Gebäudeinnere erhielt Tageslicht durch gekoppelte Rundbogenfenster an den Langseiten und zwei Rundfenster (Okuli) an der dem Eingang gegenüberliegenden südlichen Giebelseite. |