Das ist das ehemalige Gasthaus oder Gasthof Richarz an der Heisterbacher Straße (heute 116a) in Oberdollendorf. Rechts ist die Ostfassade der Oberdollendorfer Synagoge mit dem großen zweiteiligen Rundbogenfenster zu erkennen.
In der von den Nationalsozialisten am Abend des 9. November 1938 ausgelösten sogenannten "Reichskristallnacht" stand auch dieses jüdische Gebäude im Brennpunkt antisemitischer Machenschaften. Doch erst in der folgenden Nacht vom 10. auf den 11. November kam es zur versuchten Brandstiftung bei der zwar die Inneneinrichtung, Fenster und Türen zerstört wurden, das Gebäude aber nicht abbrannte. Erst ein Jahr später wurde es von einem Abbruchunternehmen abgerissen. Das Synagogengrundstück wurde von der Familie Richarz angekauft und als Gasthof Richarz etwa 25 Jahre in Verbindung mit dem Restaurationsbetrieb als Gartenlokal genutzt.
Aufgrund der Initiative des Oberdollendorfer Pastors Georg Kalckert wurde 1981 auf dem rechts angrenzenden Grundstück ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Synagoge und an die Leiden der jüdischen Mitbürger errichtet. Siehe dazu LINK 1.
Der erste jüdische Betsaal für Oberdollendorf befand sich in der heutigen Alten Winkelgasse - siehe LINK 2. |