Die Petersberger Bittwege: Oberdollendorfer Bittweg - Überblick

Sechs Wegekreuze und ein Heiligenhäuschen

Das frühere Kirchspiel Oberdollendorf einschließlich des Klosters Heisterbach und der „Honschaft“ Römlinghoven ist reich an Wegekreuzen, wie man in dem obigen Ausschnitt aus der OpenStreetMap über Historische Orte unschwer erkennen kann. Markus Hoitz, ehemals Kaplan in Oberdollendorf, hat in seiner Schrift über „Wegekreuze in Oberdollendorf“ *)  dreißig solcher Kreuze beschrieben.

In einer „Universalkarte der zur Pastorath Niederdollendorf gehörigen Güter pp.“ aus dem Jahr 1835 (Foto unten) sieht man, dass die Wege zum Petersberg mit einer Vielzahl kleiner, roter Kreuzchen versehen sind. Dabei handelt es sich offenbar neben den Steinkreuzen auch um hölzerne Kreuze, die von den Pilgern mitgeführt, am Wegesrand liegengelassen und später eingegraben worden sind.

Einige dieser  Kreuze bilden den Oberdollendorfer Bittweg. Er führt über die Straße An der Luhs unterhalb des Schnitzenbuschs zum Wald, dann auf dem Petersberger Weg weiter, kreuzt nach etwa 1,2 km den Herrenweg und erreicht schließlich nach zuletzt steilem Anstieg und insgesamt knapp 2,4 km Weglänge das Ziel, die 1763 errichtete katholische Wallfahrtskapelle St. Peter. An der letzten Station oberhalb des Fritz-Rösing-Platzes treffen sich die beiden Bittwege aus Ober- und Niederdollendorf  und werden als gemeinsamer Weg fortgesetzt.
Am eigentlichen Bittweg stehen heute nur noch fünf Wegekreuze und eine kleine Andachtskapelle (Heiligenhäuschen).

Unsere Galerie zum Oberdollendorfer Bittweg beginnt mit einem fünften Kreuz im Pfarrhof der katholischen Kirche St. Laurentius, das ursprünglich, wie Markus Hoitz schreibt, „in einer Bruchsteinmauer am Aufweg zum Petersberg, der von der Luhs ausgeht“, stand. 1976 wurde es in den Pfarrhof versetzt. Es war also, wenn auch an anderer Stelle,  immer Teil des Oberdollendorfer Bittwegs. Sie finden das Kreuz, wenn Sie unten das nächste Bild der Auswahl anklicken.
Als zweite Station wird ein Kreuz gezeigt, das bis 1946 an der Straßenecke Heisterbacher Straße/An der Luhs stand. Ursprünglich gab es also mindestens sieben Bittwegstationen.

Während in der Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Band 2.5 Königswinter, für die einfachen Kreuze durchgängig die Bezeichnung Wegekreuz verwendet wird, nennt Hoitz sie Andachtskreuze, da sie „als Stationen für Prozessionen gottesdienstlichen Zwecken dienten“. Er hat sie in seinem Buch nicht fotografisch sondern  zeichnerisch festgehalten.

Die den einzelnen Stationen jeweils entsprechende Zeichnung aus dem Jahr 1984 sehen Sie in unserer Galerie neben den Fotos des Oberdollendorfer Bittwegs von 2015

*) Die von der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius, Königswinter-Oberdollendorf, 1984 herausgegebene Schrift von Markus Hoitz über die "Wegekreuze in Oberdollendorf" ist leider vergriffen. Über den untenstehenden Link finden Sie aber im Brückenhofmuseum einen von ihm 1987 verfassten Beitrag zu diesem Thema als pdf-Datei.


Hinweis: Alle Bilder der Galerie finden Sie in unserer Galerie Petersberger Bittwege

Bild von 2015/1835
Dieter Mechlinski
Quelle: der Karte von 1835: Archiv des katholischen Pfarramtes Niederdollendorf
Zur Verfügung gestellt von Dieter Mechlinski
Marker Markus Hoitz: "Wegekreuze in Oberdollendorf"

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Galerie: Petersberger Bittwege
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Datensatz 8755 wurde zuletzt bearbeitet von dm am 19.07.2019 um 14:52 Uhr
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