Die riesigen Informations-Steintafeln, die Ende 2015 überraschend in den Weinbergen von Königswinter-Oberdollendorf und auf dem Aussichtspunkt Hülle aufgestellt wurden, ohne mit den Winzern Blöser und dem Heimatverein Oberdollendorf Rücksprache zu nehmen, hat nicht nur die Einheimischen erzürnt.
Das war Anlass für Lothar Vreden, Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Oberdollendorf und Römlinghoven, am 6. Januar 2016 einen Leserbrief an die Siebengebirgsredaktion des General-Anzeigers Bonn zu schicken. Hier der vollständige Wortlaut:
Die Steine des Anstoßes Kurz vor Weihnachten 2015 wurden in den Weinbergen von Oberdollendorf drei riesige Steinplatten aufgestellt mit Texten, die die Landschaft erklären. Überrascht waren viele: der Winzer Blöser, weil man die Steine ohne Rückfrage auf seinen Grund und Boden gestellt hatte, Dr. Peter Kummerhoff als Vorsitzender des Heimatvereins Oberdollendorf und Römlinghoven, dessen großer Verein weder in die Textgestaltung noch in die Standortwahl eingebunden wurde. Und der Verschönerungsverein Siebengebirge wusste auch von nix. Man hat die Tafeln alle mit der Textseite nach Osten gedreht, wodurch die Lesbarkeit eingeschränkt wird.
Ein besonderer Knaller ist der überdimensionale Stein an der Mariensäule: Er erschlägt in seiner Größe den optischen Eindruck des Denkmals „Maria im Weinberg“, das - als ein Geschenk der Katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Oberdollendorf an ihren damaligen Pfarrer Georg Kalckert zum 25jährigen Ortsjubiläum – 2000 mit großer Freude eingeweiht wurde und bis heute den Mittelpunkt des Weinberges und des Weinwanderweges gebildet hat und es auch in Zukunft bilden soll. Es ist eine Bronzeplastik unseres Oberdollendorfer Bildhauers Ernemann Sander, der Deutschland weit einen Namen hat. Fälschlicherweise ist außerdem auf dem Stein zu einem Text von Oberdollendorf das Bild eines Fachwerkhauses aus Niederdollendorf abgebildet. Hier kann es nur heißen: Dieser Stein muss weg!
Die Vorgehensweise - von unseren Steuergroschen finanziert - kann man nur als bürgerfern bezeichnen. Man munkelt, die Verwaltung des Rhein-Sieg-Kreises sei dafür verantwortlich. Übrigens: Auch in Heisterbach wurden solche, wenn auch kleinere Steinplatten aufgestellt. Aber hier wurde die Stiftung Abtei Heisterbach, die so Großartiges für die Klosterlandschaft Heisterbach geleistet hat, auch nicht eingebunden.
Lothar Vreden Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Oberdollendorf und Römlinghoven e.V.
6.1.2016
Dankenswerterweise hat die Redaktion des GA-Bonn in Bad Honnef diese Anmerkungen zum Anlass genommen, weitere Recherchen anzustellen und dann am 8.1.2016 einen umfassenden Artikel zu veröffentlichen.
MIT EINEM KLICK kommen Sie hier zu dem Bericht in der Ausgabe des GA-Bonn am 8.1.2016, den die Verfasser Katrin Janßen und Hansjürgen Melzer so titelten: Steine in den Oberdollendorfer Weinbergen sind fehlerhaft Der Stein des Anstoßes Oberdollendorfer ärgern sich über neue fehlerhafte Informationstafel am falschen Standort
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