Das Bild zeigt das ehemalige Möbelhaus Fritz Wimmeroth in Oberdollendorf, Heisterbacherstraße 114. Im hinteren Teil des Anwesens befand sich die Bau- und Möbelschreinerei des Betriebs. Die im Schaufenster ausgestellten Möbel wurden zum großen Teil in der hauseigenen Schreinerei hergestellt.

Im Zweiten Weltkrieg:
In der Nacht vom 17. auf den 18. April 1941 war Oberdollendorf Ziel eines englischen Bomberangriffs. Neben Bombenabwürfen auf der Rennenbergstraße fielen vier Sprengbomben auf das abgebildete Möbelhaus und die benachbarte Schreinerei Laufenberg. Dabei kamen drei Zivilisten ums Leben. Unter den Opfern waren die Frau von Fritz Wimmeroth, Adele Wimmeroth geb. Neunkirchen, die Mutter von Heinrich Wimmeroth, und dessen Schwester, Hella Wimmeroth. Heinrich selbst wurde mit seiner Matratze auf die gegenüberliegende Straßenseite direkt vor die Bäckerei Schöster geschleudert und blieb unverletzt. Beide Häuser wurden samt den Werkstätten total zerstört.

Das im linken Bildteil etwas erhöht zu sehende Gebäude ist die frühere Synagoge von Oberdollendorf, die zum Zeitpunkt des Bombenabwurfs schon nicht mehr bestand. Sie war zwei Jahre vorher - also 1939 - abgebrochen worden.

Dieses Foto diente 2006 bei der Modellrekonstruktion der Synagoge als wichtiges Dokument, um die Proportionen und damit die Abmessungen des Gebäudes bestimmen zu können. 
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