Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in Deutschland die ersten, zunächst noch kurzen, Schienenstrecken für den Bahnbetrieb mit dampfbetriebenen Lokomotiven. 1856 begann die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft, eine linksrheinische Eisenbahnstecke von Köln aus nach Süden zu bauen. Erst ab 1866 wurde auch das rechtsrheinische Ufer durch eine Bahnstrecke erschlossen, die am 27. Oktober 1869 bis Oberkassel, später bis Troisdorf reichte. Die Erteilung der Konzession war für die Bahngesellschaft mit der Auflage verbunden worden, die Strecken beiderseits des Rheins durch ein „Trajekt“) zu verbinden. Als Trajekt wird die Verbindung von Eisenbahnstrecken über Gewässer durch Fähren bezeichnet. Das Trajekt zwischen Oberkassel und Bonn führte (unter der heutigen Konrad-Adenauer-Brücke) schräg über den Rhein. Die Gesamtlänge betrug 5,9 km. Die Anlegestelle Oberkassel befand sich dicht südlich (oberstrom) der heutigen Brücke, die Bonner Anlegestelle etwa 250 Meter nördlich (unterstrom) von ihr. Beide Stellen sind im Gelände noch heute deutlich zu erkennen.
Das vorstehende Messtischblatt von 1895 (berichtigt 1910) mit dem eingezeichneten Trajekt und dem landseitigen Schienenverlauf stammt aus der Deutschen Fotothek (siehe Link 1 unten).
Auf dem Kartenausschnitt aus der Open Street Map von 2018 unten ist der ehemalige Streckenverlauf zum Vergleich ebenfalls violett dargestellt (Quelle siehe unten).
Weitere Informationen zu Trajekten (auch zum Trajekt Oberkassel) finden Sie über den untenstehenden Link 2 auf Wikipedia.
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