Die Luftaufnahme des Zementwerks Oberkassel und des Betonwerks Hüser zeigt den Umfang der Gleisanschlüsse des 1919 endgültig stillgelegten Trajekts Bonn-Oberkassel und der beiden Fabriken.
Das Foto ist etwa 1925, sechs Jahre nach der endgültigen Einstellung des Trajektbetriebs enstanden und etwa zweii Jahre vor der Ansiedlung der Schmidtwerft auf dem Oberkasseler Trajektgelände. Die Gleisanlagen auf dem Foto befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch in dem Zustand, in dem sie nach der Stilllegung des Trajekts zurückgelassen wurden.
In der Bildmitte erkennt man die drei Gleise des Zementwerks. Auf der Fläche darunter liegt das Gelände der Betonfabrik Hüser, deren Schwerpunkt auf der Herstellung von Betonröhren lag. Einen zweite Betriebsstätte befand sich auf dem heutigen Grundstück des Kalkuhlgymnasiums.
Auf den ersten Blick fällt die Vielzahl von Gleisen am unteren Bildrand ins Auge. Während des Betriebs des Trajektes dienten die Gleise nicht nur der direkten Zufahrt zu den drei Fährstraßen sondern auch den umfangreichen Rangiervorgängen sowie dem Warten der Güterwagen bis zu ihrem Abruf zu den Fähren.
Da die Kapazität der Fähren je nach Wagenlänge auf zehn Waggons begrenzt war - im Normalfall wurden, wie auf den Fotos dieser galerie zu sehen ist, nur fünf bis sechs Wagen befördert - mussten die ankommenden Züge zunächst auf diese Wagenzahl geteilt werden. Diese "Päckchen" mussten dann auf den zahlreichen Gleisen bis zum Abtruf "geparkt" werden.
Die auf dem umfangreichen Schienennetz am unteren Bildrand stehenden geschlossenen Güterwagen warten vermutlich auf ihre Beladung mit Produkten der beiden Fabriken. |