KAUM ZU GLAUBEN - EISTAUCHEN - Übung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Bad Honnef/Unkel für Einsätze bei Unfällen - am 10. Januar 2009 - im zugefrorenen Teil des Toten Rheinarms vor der Insel Grafenwerth -- GALERIE

Am 10.01.2009 hatte die DLRG Ortsgruppe Bad Honnef/Unkel mit ihren "Eistauchern" im zugefrorenen Altarm in Bad Honnef eine Rettungsübung durchgeführt.

Dazu schreibt Holger Handt, Bad Honnef:
Ich hatte den Termin unter anderem auch für den GA wahrgenommen.
Bad Honnef. Einsätze bei Unfällen in vereisten Gewässern stellen hohe Anforderungen an die Einsatztaucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), auf die sie sich nurbedingt bei „Trockenübungen“ und Trainingseinheiten ohne Eis und Temperaturen unter demGefrierpunkt vorbereiten können. Deswegen haben viele DLRG-Mitglieder die zurzeit zugefrorenen Gewässer genutzt, um ihre praktischen Kenntnisse in diesem Bereich zu erweitern und zu vervollkommnen. Die Aktiven der DLRG-Ortsgruppe Bad Honnef/Unkel haben eine solche Übung im zugefrorenen Teil des Toten Rheinarms vor der Insel Grafenwerth durchgeführt.

    Bevor die ersten Einsatztaucher in das eiskalte Wasser gleiten konnten, stand erst einmal ein Stück harte Arbeit an. Zunächst musste ein ausreichend großes Loch in das Eis geschlagen werden. Ausgerechnet an der ausgesuchten Stelle unter der Berck-sur-Mer-Brücke war das Ufer aber so flach, dass die DLRG-Kräfte den Einstiegsbereich einige Meter in Richtung Gewässermitte erweitern mussten.

 

    Diese Zeit nutzten unterdessen die Taucher, die sich mit dicker, teilweise sogar doppelt übereinander angezogener Funktionswäsche gegen die eisigen Temperaturen schützen und damit in wasserdichte Trockentauchanzüge schlüpfen. In die wird Luft gepumpt und so ein gut isolierendes, wärmendes Polster zwischen dem Wasser und der Haut aufgebaut. Der Preis dafür ist eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit und das Tragen schwerer Bleigewichte, die den Auftrieb des Anzugs kompensieren müssen.

    Wenn die Taucher dann im Wasser des Einstigslochs abtauchen und sich unter der Eisdecke bewegen, dann sind sie immer durch eine Signal- und Rettungsleine mit einem Leinenführer verbunden, der auf Signale reagieren und entsprechende Maßnahmen einleiten kann. Während sich einer oder mehrere Taucher unter der Eisdecke bewegen, sitzt zudem ein voll ausgerüsteter Reservetaucher am Einstigsloch, um seinen Kameraden und Kameradinnen innerhalb von Sekunden zu Hilfe eilen zu können. Dies wäre bei der Übung um ein Haar erforderlich geworden.


   Eine Taucherin hatte sich rund 20 Meter vom Einstiegsloch entfernt, als der Leinenführer über etliche Sekunden hinweg keine Bewegung mehr registrieren konnte. Auf ein Zugsignal über das Seil reagierte die Taucherin nicht und so musste der Leinenführer annehmen, dass sie sich in einer Notlage befand. Er zog die Taucherin an der Leine zum Wasserloch zurück. Gottlob war die Taucherin unbeschadet. Das Seil hatte sich lediglich verheddert. Beim Versuch es wieder frei zu bekommen hatte die Taucherin die fragenden Züge des Leinenführers nicht bemerkt. Hätte er die Taucherin nicht zurückziehen können, hätte sich der Reservetaucher an der Rettungsleine entlang zu seiner Kollegin vorgearbeitet, um ihr zu helfen.

Gleich zwei realistische Such- und Bergeaktionen konnten die Einsatztaucher an diesem Tag noch durchführen. Einer von ihnen hatte seine Unterwasserkamera verloren. Ein anderer tauchte danach und konnte das teure Gerät unweit des Loches unter der Eisschicht entdecken. Bei einem weiteren Tauchgang fand auf dem Gewässergrund ein noch recht gut erhaltenes Fahrrad.

Damit die Taucher erst garnicht zu Eisunfällen gerufen werden müssen, bitten die DLRGHelfer um die Einhaltung der wichtigsten Regel: Niemals eine zugefrorene Wasserfläche betreten, die von den Behörden nicht ausdrücklich dafür frei gegeben wurde. Selbst dicke Eisschichten werden instabil und brüchig, wenn sich der Wasserpegel darunter ändert. Schon geringe Pegeländerungen, die kaum wahrzunehmen sind, können Spannungen im Eis erzeugen, die zu Rissen und Brüchen führen können. Im Zweifel gilt die Annahme, dass das Eis nicht trägt.

hoh

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Galerie: Grafenwerth, Honnefs Insel im Rhein 

Bild von 2009
Zur Verfügung gestellt von Holger Handt Bad Honnef
Marker DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Bad Honnef-Unkel e.V.

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