Friedrich Ferdinand Rösing: Porträt, 1952

1952 ließ sich der Oberst a.D. Friedrich Ferdinand Rösing im Alter von 67 Jahren porträtieren.

Friedrich Ferdinand Rösing, genannt Fritz, wurde am 17.12.1874 in Berlin-Tiergarten, In den Zelten Nr.18¹, geboren. Die Eltern waren im September 1874 aus Amerika, wo der Vater über 10 Jahre im diplomatischen Dienst tätig gewesen war, nach Berlin gekommen. Bereits ein Jahr später zog die Familie in die Roonstraße 8 in ein "hochherrschaftliches" Haus, in dem auch der Gesandte von Mecklenburg-Strelitz² mit seiner Familie wohnte.

Nach dem Besuch des französischen Gymnasiums ("Collège Royal Française") und des Falk-Realgymnasiums begann Fritz Rösing seine militärische Laufbahn am 10.11.1894 beim Garde-Pionier-Bataillon, dessen Kommandeur im folgenden Jahr der jüngste Bruder ein Onkel, Major Friedrich von Ammon wurde. 1898 wechselte er zur Artillerie- und Ingenieurschule und begann 1904 eine vierjährige Ausbildung an der Kriegsakademie mit Kommandierungen u.a. zur Feldartillerie, zur Kavallerie sowie zu den württembergischen Königsdragonern.


Nach einer Lehrtätigkeit an der Kriegsschule in Potsdam, während der er einen Hörsaal mit vierzig Fähnrichen, darunter vier Hohenzollernprinzen, unterrichtete, wurde Rösing 1911 Chef der 3. Kompanie des Garde-Pionier-Bataillons.

Im 1. Weltkrieg kämpfte Rösing als Kommandeur eines Pionierbataillons und als Kommandeur der Pioniere bei der Division des württembergischen Generals von Wattern. Nach Kriegsende schlug sein Bataillon eine Pontonbrücke über den Rhein zwischen Brohl und Rheinbrohl. Sie war eine der zahlreichen Behelfsbrücken, über die deutsche Soldaten nach dem Waffenstillstandsabkommen von Compiègne in die Heimat zurückmarschierten.

  

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¹) Die Straße In den Zelten verlief von der Herwarthstraße bis zum Haus der Kulturen der Welt. Beim Bau des Parlaments- und Regierungsviertels wurde die Straße überbaut und am 6.4.2002 aufgehoben.
Der Straßenname stammt aus der Zeit Friedrichs II. und bezog sich ursprünglich auf Erfrischungszelte am Spreeufer. Im Jahre 1745 erhielt der Refugié Thomassin als erster vom König die Genehmigung, ein einfaches Leinenzelt aufzustellen, um Erfrischungen zu verkaufen. Bis 1769 waren bereits sechs vorhanden. Eines dieser Zelte, vom Restaurateur Mourier errichtet, war bereits aus Brettern erbaut. Später wurden die Zelte, nachdem sie massiv neu errichtet waren, die meistbesuchten Ausflugslokale Berlins.
(Zitiert nach: www.berlingeschichte.de)

 

²) Aus dem Hause Mecklenburg-Strelitz stammt auch Königin Luise, die Gemahlin König Friedrich Wilhelms III. von Preußen, geb. Herzogin Luise Auguste Wilhelmine Amalie.

Bild von 1952
Dieter Mechlinski
Zur Verfügung gestellt von Alexander Raeder, Niederdollendorf

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Raum: Portraits
Galerie: Fritz Rösing
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