In seiner Sonderausstellung „Heisterbach – Bilder, Scherben, Dokumente“ 2003/2004 konnte das Brückenhofmuseum in Königswinter-Oberdollendorf ein Gemälde des mitteldeutschen Architekturmalers Carl Hasenpflug (1802 Berlin – 1858 Halberstadt) zeigen.
Es war eine Leihgabe des Stadtmuseums Siegburg. Die Stadt Siegburg hatte es 1954 vom Kunstverein Düsseldorf erworben; es war wohl ursprünglich „Eigenthum des Kunst-Vereins zu Halberstadt“. Darum war dieses Gemälde auch vorher anlässlich des 200. Geburtstages des Künstlers im Jahre 2002 zur dortigen Sonderausstellung in Halberstadt zu sehen.

Das Gemälde zeigt die „Ansicht der ehemaligen Zisterzienser Abtei Heisterbach 13 km nördlich Königswinter, etwa 1840 gemalt“, die Ruine im Winterkleid. Als Vorlage könnte eine Skizze Hasenpflugs aus der Zeit seines rheinischen Aufenthaltes etwa zwischen 1832 – 1834 gedient haben. Dagegen ist die Umgebung der Ruine phantasievoll erfunden, mit vereinzelten nackten Eichenbäumen, verfallenem Gemäuer, Grabkreuzen und einer Tumba (Sarkophag-ähnliche Grabstelle). Freie Zutat ist vor allem die drei Viertel der Malfläche füllende Vorhalle, die in allen Einzelheiten so genau dargestellt ist, dass man das Abbild eines bestehenden Bauwerkes vermutet. Die romanischen Architekturformen der Halle weisen auf Halberstadt hin, wo der Maler seit 1827 ansässig war.

Weitere Winterbilder Hasenpflugs lassen sich vergleichen: Sie folgen alle demselben Kompositionsschema.

Hasenpflug war eng mit dem Maler Wilhelm Steuerwald (1815 – 1871) verbunden, der bei ihm gelernt hat und von 1833 – 1836 bei Johann Wilhelm Schirmer in Düsseldorf war. Sein Heisterbach scheint ein Zwillingsbild zu sein, nur seitenverkehrt wiedergegeben. Das Original hängt im Siebengebirgsmuseum. Es war ein Geschenk der Gemeinde Oberkassel zur Tausendjahrfeier 1966 an die Gemeinden Nieder- und Oberdollendorf. (Nach: Zisterzienser und Heisterbach, Katalog, 1980)
Siehe hier folgenden LINK: Wilhelm Steuerwaldt: Ansicht der Ruine Heisterbach

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