Das Aquarellzeichnung zeigt die ehemalige Gaststätte "Zur Erholung" von Reiner gratzfeld auf der Heisterbacher Straße. Die Stelle wurde im Volksmund "Parier" genannt. Während rechts im Bild der Gartenpavillon dargestellt ist, erkennt man auf der linken Bildseite die Gleise der Heisterbacher Talbahn (LINK 3). Diese Gaststätte war gleichzeitig Bahnhaltestelle. Jahrzehntelang war sie ein beliebter Treffpunkt der Steinbruch- und Fabrikarbeiter. Das Eisengeländer links neben den Gleisen schützte vor Absturz in den darunter liegenden Mühlenteich der "Untersten Heisterbacher Mühle". Der Teich verlief ca. 200 m parallel zur Trasse der HTB. Siehe LINK 2.
Die Bezeichnung "Parier" ist darauf zurückzuführen, dass das Anwesen an eine Straßenschranke (Barriere) angrenzte, die die damalige Heisterbacher Straße, heutige Rennenbergstraße, bei Bedarf sperren konnte. Die heutige Heisterbacher Straße wurde erst 1857 gebaut. Ähnliche Straßensperren, die in Oberdollendorf heute noch in Form von Flur- oder Straßenbezeichnung auftauchen, gab es auch an der Falltorstraße und am Sperrbaum.
Das untere Foto zeigt das Gebäude der ehem. Gaststätte "Zur Erholung" im Juli 2019. Es fällt auf, dass die Zahl der Fenster im Obergeschoss (Fremdenzimmer?) deutlich reduziert wurde, vermutlich durch eine Zusammenlegung von Räumen. Vergleichen Sie dazu auch die Fotografie der Gaststätte "Zur Erholung" 1924 in dieser Galerie. Hinter dem Zaun vorne rechts im Bild befand sich die Gartenwirtschaft. |