Erinnerungen an den 2. Weltkrieg: Flugblätter

In dieser GALRERIE stellen wir Flugblätter aus dem 2. Weltkrieg ins Netz. Es sind Scans von Repros. Die Originale hatte Dieter Runge, Bad Honnef, Mitglied im Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven, 2006 für den ersten Band "Erinnerungen an eine verworrene Zeit" zur Verfügung gestellt.
Siehe dazu LINK unten.

Einen Höhepunkt in der psychologischen Kriegsführung im 2. Weltkrieg erreichten die Alliierten durch das Abwerfen von Flugblättern über Deutschland. Die deutsche Bevölkerung sollte damit vordergründig über die tatsächliche Kriegssituation aus Sicht der alliierten Propaganda aufgeklärt, vor allem aber demoralisiert werden.

Die Gegenpropaganda der deutschen Behörden bezeichnete die Flugblatttexte als Greuelmärchen. Die Flugblätter mußten an die Nazibehörden abgegeben werden. Bei Zuwiderhandlung drohten drastische Strafen.
Die deutsche Zivilbevölkerung, jahrelang durch die allierten Luftangriffe gegen die deutschen Städte bereits stark zermürbt, betrachtete diese Form der "Aufklärung" durch die feindlichen Luftverbände als Alibi für deren Kriegsverbrechen gegen die einheimische Zivilbevölkerung.

Als bekannt wurde, dass alliierte Flugzeuge über Köln gefälsche Lebensmittelkarten abgeworfen hatten, deren Benutzung von den Nazibehörden mit der Todesstrafe bedroht wurde, kam zu der Verbitterung gegenüber der eigenen politischen Führung noch der Hass gegen die Feinde, deren Kriegsverbrechen täglich hautnah erlebt wurden.

Gegen Ende des zweiten Weltkriegs berichteten immer öfter deutsche Soldaten von schrecklichen Verbrechen, die an der Ostfront von Deutschen an Zivilisten begangen würden.
Damit wurden die Berichte der Flugblätter, die zunächst nicht für möglich gehalten wurden, teilweise bestätigt. 

Die Flugblätter erhielten nun einen neuen Stellenwert. Die deutsche Bevölkerung befand sich in einer verzweifelten Situation. Es war nun jedem klar, der Krieg war verloren und zu der eigenen Drangsalierung kam mit dem Kriegsende die Vorstellung, dass möglicherweise die eigenen Ehemänner und Söhne als Kriegsverbrecher gebrandmarkt würden. 

Das bekannte Facit war, die Deutschen, unter ihnen Hunderttausende von Kriegsopfern, Ausgebombten und Heimatvertriebenen trugen die kollektive Alleinschuld am Krieg.

 

Hier:
"Front und Heimat
...
Erzwingt den Frieden
vor Beginn des
sechsten Kriegswinters!"

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Bild von 1944
Text: Karl Schumacher
Quelle: Archiv Heimatverein Odd/Brückenhofmuseum
Zur Verfügung gestellt von Dieter Runge, Bad Honnef-Rhöndorf
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Raum: Dokumente
Raum: Im 2. Weltkrieg und danach
Galerie: 2. Weltkrieg: Flugblätter
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