Silvester 1946 - in der schweren Zeit ca. 1 1/2 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - hielt der Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings in der Kirche St. Engelbert in Köln-Riehl eine Predigt, die Nachwirkungen hatte. Der entscheidende Satz, der besonders der Britischen Besatzungsmacht missfiel, war: „Wir leben in Zeiten, da in der Not auch der einzelne das wird nehmen dürfen, was er zur Erhaltung seines Lebens und seiner Gesundheit notwendig hat, wenn er es auf andere Weise, durch seine Arbeit oder Bitten, nicht erlangen kann.“ Einige Sätze später folgte jedoch die Mahnung, den eventuellen Schadensersatz dafür nicht zu vergessen. Frings wurde alsbald von den Engländern zum Rapport einbestellt.
Die Menschen, die vielfach große Not hatten, fühlten sich bestärkt, sich etwas zu "besorgen", um überhaupt zu überleben - z.B. Briketts - "Klütte" - von den vorbeifahrenden Güterzügen herunter zu holen. Das geschah auch hier bei uns auf den Bahnstrecken der Reichsbahn; meistens waren dabei die Väter mit ihren Söhnen unterwegs immer mit der Gefahr, von den Bewachern "erwischt" zu werden. Dieses "Besorgen" hieß von da ab nur noch "Fringsen".
DIE INFOs haben wir entnommen der Webseite des Historischen Archivs des Erzbistums Köln - siehe LINK 1 mit Manuskript der Silvesterpredigt.
DAS DENKMAL: Die Kardinal-Frings-Gesellschaft zu Neuß am Rhein e.V. hat Kardinal Frings in einem Denkmal besonders geehrt und die wichtigsten Lebensstationen des Kardinals in 6 bronzenen BODENPLATTEN verdeutlicht. Siehe dazu LINK 2.
Unser Foto: Die Bodenplatte zum Fringsen in Neuß.
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