„Im April 1912 erhielten der Bonner Wirt Josef Menden und der Oberkasseler Kaufmann Wilhelm Thomas die Erlaubnis, unterhalb von Niederdollendorf ein Strandbad anlegen zu dürfen. Neben den notwendigen Umkleideräumen gehörten ein Restaurationsgebäude und ein Kaffeezelt zu den Einrichtungen der Badeanstalt. Schwere Schwimmbalken umrahmten die seichte Badezone zwischen zwei Kribben. Die Wassertiefe durfte höchstens 1,50 m betragen. Für die Sicherheit des Publikums standen zwei erfahrende Rettungsmänner mit Leinen und Ringen bereit“. Zitiert aus Karl-Josef Klöhs: “Kaiserwetter am Siebengebirge“. Das Strandbad Oberkassel-Oberdollendorf wurde im Zweiten Weltkrieg - am 16. Oktober 1942 - von Brandbomben getroffen, und das Gebäude brannte vollständig aus. Heute sieht man am Strand zwischen den Kribben immer noch den feinen Sand, den man damals unmittelbar hinter dem Bahndamm am Grüner Weg in einer Sandgrube herausholte, um am Rheinufer einen ca. 50 m breiten und ca. 300 m langen Strand anzulegen. Diese Sandgrube war noch bis in den 1960er Jahren offen und wurde später verfüllt. Heute befindet sich dort am „Am Strandbad“ (ehemals Grüner Weg) das Boothaus (Ott-Kranz-Haus) des "Oberkasseler Wassersport Verein 1923 e.V" -OWV- unmittelbar an der Stadtgrenze Bonn / Königswinter-Oberdollendorf. Die Straße mit der Brücke über die Trasse der Eisenbahn - damals "Reichsbahn", später "Bundesbahn" - wurde 1965 beim Umbau der heutigen Hauptstraße in einem spitzen Winkel ausgeführt, so dass ein besseres „Fließen" des Verkehrs ermöglicht wurde. Auf der Textspalte der Ansichtskarte ist eingedruckt: "Besucht Deutschlands größtes und schönstes Flußstrandbad Oberkassel (Siebengebirge)". Da das Terrain zu Oberdollendorf gehört, ist am unteren Rand hinzugefügt: "Rheinstrandbad Oberkassel=Dollendorf." Die Ansichtskarte ist adressiert an "Frau Rosa Augstein Römlinghoven" und wurde am 18.6.1932 in Bonn abgeschickt. -------------------------------------------------------------------------------------------- |