Die Petersberger Bittwege: Oberdollendorfer Bittweg – Zur Station 7

Der Fritz-Rösing-Platz auf dem Weg zum Petersberg
Friedrich Ferdinand (Fritz) Rösing, dem der Gedenkstein auf dem auch nach ihm benannten Platz gewidmet ist,  wurde am 17.12.1874 in Berlin in der Nähe des Tiergartens geboren. Die Eltern waren kurz zuvor nach zehnjährigem Dienst des Vaters Johannes im diplomatischen Dienst aus den USA zurückgekehrt. Mit 19 Jahren begann er seine Ausbildung zum Offizier in einem Garde-Pionierbataillon. Den I. Weltkrieg erlebte er bis zum bitteren Ende, zunächst  Kommandeur der Pioniere bei der Division des württembergischen Generals von Wattern, bei Kriegsende als Major und Kommdandeur eines Pionierbataillons. Mit diesem Verband baute er im November 1918 eine Schwimmbrücke über den Rhein zwischen Brohl und Rheinbrohl, über die deutsche Truppenteile in die Heimat zurückmarschierten.
Im zweiten Weltkrieg wurde Rösing reaktiviert. 1944 wure er nach Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes I. Klasse und der Beförderung zum Oberst kurz vor Vollendung seines 70. Lebensjahres ehrenvoll aus dem Dienst verabschiedet.

Mit seiner Familie, Ehefrau Edith, die beiden hatten am 15. Mai 1912 geheiratet, und den ersten drei Kindern, Mathilde, Paul-Friedrich und Jobst-Herbert, war Fritz Rösing bereits 1919 von Treptow bei Berlin nach Königswinter umgezogen. Nach Zwischenaufenthalt auf der Hirschburg und im Bredershof zog die Familie in das von Rösings Tante verwaltete Von Ammonsche Anwesen (siehe Link 1 unten) neben dem Evangelischen Kinderheim Probsthof. Hier steht heute die Siedlung In den Flachten. Bis 1925 wurden dem Ehepaar Rösing vier weitere Kinder geboren.

1924 übernahm Fritz Rösing den Vorsitz des Verschönerungs-Vereins von Niederdollendorf, den er 20 Jahre innehatte; er gehörte dem Verein, der später als Verkehrs- und Verschönerungsverein Dollendorf (VVD) firmierte, bis zu seinem Tod am 13.4.1970 als Ehrenvorsitzender an. Unmittelbarer Vorgänger im Amt des Vereinsvorsitzenden war Robert Peill, Besitzer des Hauses Schönsitz, Nachfolger Matthias Vreden. Fritz Rösing war auch Mitglied im erweiterten Vorstand des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge.
1955 wurde ihm ein Platz in der Flur Am Breidenschöppchen am Nordhang des Petersbergs gewidmet mit dem oben gezeigten Findling, den sein Nachfolger im Vorsitz des Verschönerungsvereins von Niederdollendorf, Matthias Vreden*, bei Umbauarbeiten an der Pfarrkirche von Ittenbach erworben hatte.

Zur Einweihung des Platzes schreibt Fritz Rösing in seiner Autobiografie:
„Man sagte mir, ich solle doch zu einer Besichtigung an den Heisterbacher Herrenweg kommen, man würde mich mit dem Wagen abholen und dort hinfahren. Meine Frau und ich fuhren also an einem schönen Sommertag hinauf. Ich war wenigstens ahnungslos, und man wollte von mir ein Urteil über eine bestimmte Wegestrecke haben - daher gingen wir auch zwanglos seitwärts einen Weg hinauf. Nach etwa 200 m sah ich schon eine größere Gruppe von Menschen auf einem kleinen Platz versammelt, von dem man einen herrlichen Blick in Richtung Bonn hat. Eine Bank war aufgestellt, und ich dachte, ich solle diesen Aussichtsplatz begutachten, was ich auch tat. Dann wurde es feierlich. Herr Vreden hielt mir zu Ehren eine kleine Ansprache, und plötzlich löste sich vor meinen Augen eine Gruppe von Menschen auf, und der Stein mit meinem Namen kam zum Vorschein. Ehrende Worte für meine getane Arbeit für das Siebengebirge fand auch ein Vorstandsmitglied des  Verschönerungsvereines für das Siebengebirge. Beschämt und stolz war ich gleichermaßen für eine solche Ehre. Meinem Dank schloss sich ein Picknick im Walde an, zu dem Herr Franz Müller vom Bredershof einen sehr guten, mit dem Goldsiegel der Landwirtschaftskammer ausgezeichneten Wein stiftete.“

Die Lage des Fritz-Rösing-Platzes auf der Karte finden Sie über den Link 2 unten.

*) Matthias Vreden (geb. 1901 in Oberkassel, gest. 1963 in Niederdollendorf) war in vielen Vereinen aktiv. 1948 war er als 1. Vorsitzender des Kirchenchores St. Cäcila Niederdollendorf Mitorganisator des 50jähren Jubelfestes. Er betrieb lange Zeit mit seiner Frau, Maria Vreden (geb.  Steinhauer), ein Textilgeschäft auf der Hauptstraße. Matthais Vreden war der Vater des Museumsleiters unseres Virtuellen Brückenhofmuseums, Lothar Vreden. Zum Stichwort "Matthias Vreden - siehe LINK 3 unten.

Hinweis: Alle Bilder der Galerie finden Sie in unserer Galerie Petersberger Bittwege

 

Bild von 2015
Dieter Mechlinski
Zur Verfügung gestellt von Dieter Mechlinski
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Galerie: Fritz Rösing
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