Dazu schrieb Christa Gast im Extra-Blatt:
Ein wenig Nostalgie
Weihnachtsfeier der AWO mit viel Lametta und vielen Erinnerungen

Niederdollendorf (cg). "Königswinter hat 1000 Jahre gefeiert, wir feiern dafür wie vor 50 Jahren", verkündete die Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Königswinter, Hannelore Sander. Der Ortsverband wurde in diesem Jahr zwar erst 30 Jahre alt, aber "wie vor 30 Jahren feiern wäre nicht so aufregend", erklärte Sander. So glänzte der Weihnachtbaum im evangelischen Gemeindesaal mit besonders viel Lametta, und auf dem Büffet lockten neben Marmorkuchen und Sahnetorten auch Tomaten-Fliegenpilze. Nur Kleidermode der 60er Jahre war leider kaum zu sehen. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. "So voll war's lange nicht mehr", stellte Hannelore Sander fest. Im Rahmen eines bunten Programms ehrte Bürgermeisterin Cornelia Mazur-Flöer rund 20 treue Mitglieder, darunter sechs Gründungsmitglieder.

Geehrt wurden für zehnjährige Mitgliedschaft: Arno Dienemann, Cornelia Mazur-Flöer, Cara, Zoe und Rolf Flöer, Uschi Hamacher, Christine Münchow, Christel Schartemeier und Margarete Zens; für 15-jährige Mitgliedschaft: Hans Behr, Emmi Dahm, Hanna Thiebes sowie Christine und Werner Trinks; für 20 Jahre in der Awo: Wali Nispel und Christel Prangenberg; und für 30 Jahre Awo: Heinz Liebig, Franz-Friedrich Rohmer, Bernd Roski, Hannelore Sander, Marie-Luise Tepper und der Ehrenvorsitzende Gerhard Würtz. Diese sechs Mitglieder hatten 1965 nach der Trennung von der Bad Honnefer Awo mit 119 weiteren Mitgliedern den Ortsverein Königswinter gegründet.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Chor der Evangelischen Kita Dollendorf, Ulrike Ries und Ernst Staudacher die Kölsche Lieder wie etwa "Et hätt jeschneit" oder "Mir kummen us däm Morjenland" zum Besten gaben und der elfjährigen Pianistin Regina Walter, die mit Werken von Claude Debussy, Frederic Chopin und Aaron Kopland glänzte. Natürlich durften auch Weihnachtspräsente und eine Tombola nicht fehlen.

Eigentlich hatten Mode-Scouts nach den schönsten 60er-Jahre-Modellen Ausschau halten sollen um diese dann zu prämieren. Doch für die Scouts gab es nicht viel zu tun. Kaum einer hatte sich getraut, in die Klamottenkiste zu greifen. Hannelore Sander und Hermann Krauthausen fielen da schon auf: Die Awo-Vorsitzende hatte eine gut 30 Jahre alte weiße Schürze ihrer Tante umgebunden und eine bunte Blume angesteckt; ihr Vorgänger im Amt trug stolz den Hochzeitsanzug, der vor etwas mehr als 50 Jahren den großen Tag begleitet hatte. Er passte noch tadellos.

Foto unten: Die Awo-Vorsitzende Hannelore Sander und ihr Vorgänger Hermann Krauthausen gingen mit gutem Beispiel voran und zeigten sich in 50 Jahre alten "Klamotten".