1978 wurde im Weinort Königswinter- Oberdollendorf eine große Weinbergsflurbereinigung eingeleitet, die die Rentabilität des Weinbaus sichern und die Schönheit gepflegter Weinberge erhalten sollte. Gleichzeitig wurde ein 2,2 km langer Weinwanderweg als Weinlehrpfad geschaffen. Er führt u.a. durch die Wirtschaftswege der Weinberge. Er ist aber auch im oberen Bereich bestens an den Hauptweg des Rheinsteigs, im unteren Bereich an den Zuweg zum Rheinsteig und damit an das gesamte Wandernetz des Siebengebirges angeschlossen.

Auf dem Bild des Luftbildfotografen Knut Laubner sehen Sie, wie wunderbar sich die Oberdollendorfer Weinberge am Rande des Ortskerns an die Dollendorfer Hardt (246 m ü.N.N.) anschmiegen.
Legende: 1 Rheinsteig, 2 Aussichtspunkt Hülle mit Schutzhütte „Rheinblick“ und Steinkreis,
3 Weinwanderweg, 4 Zuweg zum Rheinsteig, 5 Brückenhofmuseum, 6 Weinhaus Weinmühle, 7 Bauernschenke, 8 Weinhaus Lichtenberg, 9 Bungertshof, 10 Pension Ley, 11 Pfarrkirche St. Laurentius, 12 Weinhaus Lichtenberg, 13 Weingut Blöser
Foto: Laubner-Luftbild, Bonn u. Berlin

Die ersten Weinberge wurden wohl im 4. Jahrhundert unter römischem Einfluss im fränkischen Dollendorf angelegt und seit dem bearbeitet. Konkret von Weinbergen wird erstmals im Jahre 966 in einer Urkunde von Kaiser Otto I. gesprochen. In dieser Schrift fand man auch den Ortsnamen Dollendorf als „Dullendorf“ neben Limperich, Ramersdorf, (Rhein)breitbach u.a.. Das war übrigens 1966 Anlass für eine Tausendjahrfeier der Orte Ober- und Niederdollendorf.

1192 kamen dann die Zisterziensermönche ins Heistertal und gründeten dort die Abtei Heisterbach. Diese förderte maßgeblich den Weinbau in unserer Gegend und war in ihrer Blütezeit der größte Weinproduzent der Mark Dollendorf. Ein Teil der Weinberge wurde von Konversen (Laienbrüdern) bearbeitet, viele wurden jedoch in erblicher Pacht an die Bauern abgegeben, die oft 1/3 Pachtanteil - auch in Naturalien - entrichten mussten. Eigentümer blieb das Kloster. An den verpachteten Flächen stand dann ein Grenzstein mit dem Monogramm „Conventui heisterbacensi tertiam partem“ (Dem Kloster Heisterbach den dritten Teil.) Einen dieser Steine finden Sie auf dem Weinwanderweg im Bereich Laurentiusberg.

Die Weinberge im Weinort Königswinter-Oberdollendorf gehören zur Weinregion Mittelrhein und bilden das nördlichste Wein - Anbau - Gebiet des Rheins. Sie werden heute mit ihrer Gesamtfläche vom Weingut Blöser bewirtschaftet. Sie umfassen die Lagen Laurentiusberg, Rosenhügel und Sülzenberg. Auf einer Anbaufläche von ca. 7,2 ha stehen die weißen Rebsorten Müller-Thurgau, Riesling, Optima, Traminer, Kerner und Scheurebe und die roten Rebsorten Portugieser, Spätburgunder, Regent und Dornfelder. Neu hinzu gekommen ist die Weißweinsorte Weißer Burgunder.

Legende: Blau: Rheinsteig (Hauptweg), Gelb: Rheinsteig (Zuweg)

Vielleicht werden Sie neugierig auf den Weinwanderweg, gehen ein paar Meter hinein oder erwandern ihn ganz. Er bietet ihnen unterschiedliche Anforderungen.

„Der Weinwanderweg am Rheinsteig“ ist eine Webseite
des Brückenhofmuseums in Königswinter-Oberdollendorf.
Das Museum bleibt aus organisatorischen Gründen
bis auf Weiteres geschlossen.
Eine neue Sonderausstellung und zusätzliche Veranstaltungen finden Sie bei  Öffnungszeiten
24 Stunden täglich geöffnet ist das
Internet-Geschichtsbuch
  „BRÜCKENHOFMUSEUM virtuell“