Bombenangriff auf die Rennenbergstraße in Oberdollendorf im April 1941 - mit ZEUGENBERICHT von Billa Broel - in PDF

Das Bild zeigt das Haus der Familie Henseler in Oberdollendorf, Rennenbergstraße 18, gegenüber dem oberen Teil des alten Friedhofs.
In der Nacht vom 17. auf den 18. April 1941 warfen englische Flugzeuge Bomben auf Oberdollendorf ab. Dabei detonierten drei Sprengbomben im Bereich der Rennenbergstraße und vier Sprengbomben auf der Heisterbacher Straße. Hierbei wurden die Wohnhäuser Wimmeroth und Laufenberg zerstört. Vier Einwohner kamen dabei ums Leben.

Als Besonderheit fiel im dargestellten Anwesen der Frau Minna Henseler eine Bombe mit Zeitzündung in den Plumpsklo, der sich - wie damals üblich - unmittelbar neben dem Wohnhaus befand. Als Frau Henseler am Morgen des 18. April die Klotüre öffnete, sah sie ein großes Loch im Dach des Abtritts und hörte dabei deutlich das metallische Klicken des Zeitzünders einer Bombe, die in der Kloakengrube lag. Frau Henseler lief schreiend ins Haus und alarmierte die militärische Führung der deutschen Einheit , die zu dieser Zeit in Oberdollendorf einquartiert war. Die Soldaten handelten schnell und deckten den ganzen Abort innen und außerhalb mit gepressten Strohballen ab, die sie bei Bauern in Heisterbacherrott requirierten. Die Bewohner der benachbarten Häuser wurden kurzfristig zwangsevakuiert. Gegen 10.00 Uhr war die Bombe sicher abgedeckt und die Evakuierung der Bewohner abgeschlossen.

In Erwartung der bevorstehenden Detonation der Bombe herrschte eine unheimliche Stille in der Rennenbergstraße. Viele Menschen in der Umgebung erwarteten in den Luftschutzkellern den Explosionsknall. Dann, Punkt 12.00 Uhr am 18.April, erfolgte die fast schon als Erlösung empfundene Detonation. Wie das Bild zeigt, hielten sich die Schäden am Wohnhaus Henseler dank der getroffenen Abdeckmaßnahmen in Grenzen. Nur, der Inhalt der Abortgrube hatte sich mit einem bräunlicher Belag auf den Fassaden und Dächern der benachbarten Häuser niedergeschlagen. Ein durchdringende Jauchegeruch lag noch wochenlang über dieser Gegend.

LESEN SIE DAZU den Artikel von Billa Broel: Drei Söhne im Krieg - keiner kam zurück - LINK 1.

Originalgröße des Fotos:
5,4 cm x 5,5 cm.

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Bild von 1941
Text: Karl Schumacher
Quelle: Archiv Heimatverein Oberdollendorf / Brückenhofmuseum
Zur Verfügung gestellt von ..
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Raum: Ortsgeschehen Vitrine: Rennenbergstraße
Raum: Im 2. Weltkrieg und danach Vitrine: Rennenbergstraße
Raum: Im 2. Weltkrieg und danach Vitrine: Heisterbacher Straße
Galerie: Bombenangriffe im 2. Weltkrieg
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Datensatz 1745 wurde zuletzt bearbeitet von lv/ks/Lv am 04.07.2019 um 09:14 Uhr
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