Heisterbacher Talbahn - HTB
Original-Scan eines Manuskriptes des Heimatdichters Jean Assenmacher einer kleinen Übersicht zur Heisterbacher Talbahn
Heisterbacher - Talbahn - Letzter Eilzug - 1928
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Es war einmal... eine kleine, eigenwillige, aber dennoch liebenswerte Eisenbahn. Sie dampfte zwischen Niederdollendorf und Grengelsbitze auf einer 7,5 Km langen Schmalspurstrecke und beförderte auf diesem Wege Gestein und Ton aus den Brüchen des Siebengebirges talwärts bis an den Rhein. Zusätzlich unterhielt die Heisterbacher Talbahn im Rahmen des Personenverkehrs auf ihrer Hauptstrecke 6 reguläre Haltestellen.
Niederdollendorf-Bahnhof, Gastwirtschaft- Gratzfeld, Kloster Heisterbach, Verschönerungsweg, Heisterbacherrott, Grengelsbitze. Vor genau einem halben Jahrhundert ging diese Personenzug - Romantik zu Ende. „Bitte, steigen Sie ein. Türen schließen! Zug fährt gleich ab“, sagte schmunzelnd der Zugführer: "Blumen pflücken während der Fahrt nicht gestattet!"
17.55 Uhr ab Niederdollendorf an 19.13 Uhr 18.03 Uhr ab Oberdollendorf an 19.05 Uhr 18.11 Uhr ab Heisterbach an 18.58 Uhr 18.15 Uhr ab Verschönerungsweg an 18.54 Uhr 18.23 Uhr ab Heisterbacherrott an 18.47 Uhr 18.31 Uhr an Grengelsbitze ab 18.40 Uhr
Die HTB war ein Güter- und Personentransportmittel mit Pfiff, mit markdurchdringendem Pfiff sogar, denn ihre gelegentlich entfesselte Dampfpfeife vermochte Schläfer aus tiefen Träumen zu reißen und friedlich äsendes Wild tief in die schützenden Wälder jagen.
Als im Jahre 1891 die Gleisstrecke eröffnet wurde, hatten bereits seit 1889 drei Lokomotiven beim Bahnbau echte Pionierarbeit geleistet. Die schnaufenden Dinger hießen: "Clara, "Marie" ,und Willy". Die Dame "Marie" wurde ein Musterbeispiel für Treue - sie diente der Talbahn von Anfang bis Ende.
Ende der zwanziger Jahre übernahmen die Busse der Rhein-Sieg-Eisenbahn den Personenverkehr. Durch die Stillegung der Steinbrüche wurde auch der Güterverkehr eingeschränkt, bis er im letzten Krieg ganz zum Erliegen kam.
Man baute die Gleise ab und verschickte sie an die Feldbahnen in Rußland. Lediglich die Tonanschlußstellen Römlinghoven wurden noch bis 1950 befahren. Danach verschwand langsam alles, was an die kleine Eisenbahn erinnerte.
Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V. – Brückenhofmuseum Jean Assenmacher
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