,,Sukkot" an der Bachstraße Brückenhofmuseum feierte jüdisches Laubhüttenfest Erinnerung an die Wüstenwanderung
KÖNIGSWINTER-OBERDOLLENDORF. Wir schreiben das Jahr 5766, zumindest nach dem traditionellen jüdischen Kalender: Im Rahmen der Sonderausstellung „Jüdisches Leben in Königswinter" wurde im Brückenhofmuseum an der Bachstraße „Sukkot", das eigentlich siebentägige jüdische Laubhüttenfest gefeiert. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger, mit viel Wärme und Wissen führte Eli Harnik von der Synagogengemeinde Bonn durch die symbolische Laubhütte im Innenhof, Zeitzeuge Günter Steeg ließ Geschichte lebendig werden. Doch warum Laubhütten-Fest? Harnik erläuterte: Nach der biblischen Geschichte zogen die Kinder Israels auf ihrer Wanderung aus Ägypten durch die Wüste - und dort bauten sie sich für die kalten Nächte eben diese Laubhütten. Dabei stehen Laubhütte und der aus Dattelzweig, Myrte und Bachweide bestehende Feststrauß gleichzeitig für den Erntedank, aber ebenso für die Unterschiedlichkeit der Menschen. Mancher orthodoxe Jude zieht gar für Sukkot wirklich in die rituelle Laubhütte um, auf jeden Fall gehört symbolisch ein leerer Stuhl für die biblischen Propheten dazu. Die Ausstellung über das jüdische Leben in Königswinter mit Exponaten zu Religion und Alltag ist noch an jedem ersten und zweiten Sonntag im Monat bis einschließlich September 2007 jeweils von 14.30 bis 17.30 Uhr (November bis März: 14.30 bis 17 Uhr) zu sehen. Infos: Ruf (0 22 23) 912 623. (top)
Quelle: Bonner Rundschau vom 11.10.2006
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