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Die Aktion Stolpersteine 2008
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Die zweite Verlegung in der Stadt Königswinter am 1. Dezember 2008
Wieder Stolpersteine in Königswinter
Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte am Montag,

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David Cohn (hintere Reihe links) mit Quirrenbacher Freunden - vorne Links: sein Sohn Alfred Cohn.
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Klassenfoto Schule Eudenbach: Oberhauer Schüler mit ihren jüdischen Freunden: Benno Balduin Cohn (1.Reihe vorne rechts), Paul Max Cohn (2. Reihe links), Egon Cohn (2. Reihe, 2. von rechts). Mitschüler in dieser Klasse waren u.a.: Peter Limbach, PeterMüller, Erich Weber.
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Hier die SchülerInnen bei ihrem Vortrag. Im Hintergrund v.l. Bürgermeister Peter Wirtz, Erster Beigeordneter Ashok Sridharan, Friedrich aus dem Spring (Ordnungsverwaltung)
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1. Dezember 2008, wieder Stolpersteine in Königswinter. In Quirrenbach, Plätzer Weg 10, wird nun erinnert an David und Sophie Cohn mit ihren Kindern Alfred, Egon, Benno, Leon, Max und Frieda. Die Eltern und die sechs 9 bis 17jährigen Kinder wurden 1942 von Quirrenbach deportiert und ein paar Tage später in Minsk/ Weißrussland ermordet. Sie hatten in den letzten Jahren in „Quirrenbach 9“ gewohnt und gehörten zur Synagogengemeinde Geistingen – heute: Hennef-Geistingen.
In einer kleinen Feierstunde würdigte Bürgermeister Peter Wirtz die Aktion Stolpersteine. Während der Verlegung berichteten die SchülerInnen Sarah Weber, Stephanie Morche, Annika Mondry und Christoph Olbert vom Gymnasium am Ölberg, Leistungskurs Geschichte, über die Situation der Juden im Rheinland während der Jahrhunderte, und beschrieben in beeindruckenden Worten das Schicksal der jüdischen Familien in Königswinter, insbesondere aber das der Familie Cohn in Quirrenbach. Sarah Weber umrahmte die Feier mit Klezmermusik auf der Klarinette. Betreut wurden die SchülerInnen von ihren Lehrerinnen Gabriele Kapitza und Regine Kloppert.
Anschließend verlegte Gunter Demnig in Oberdollendorf, Heisterbacher Straße 150, einen Stein für Jacob Stromwasser. Er war das Pflegekind von Frieda Marx, für die an dieser Stelle seit 2007 ein Stolperstein liegt. Jacob wurde 1941 mit 10 Jahren zusammen mit seiner Pflegemutter deportiert und ebenfalls in Minsk ermordet.
Organisiert wurde die Verlegung wie im Vorjahr von Lothar Vreden, Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven. Die Stadt Königswinter unterstützte das Projekt zusammen mit den Anwohnern und weiteren Bürgern, die auch die Stolpersteine finanzierten.
Die sw-Fotos durften wir entnehmen dem Buch “Der Einsatz(flug)hafen Eudenbach” von Wilbert Fuhr, Eudenbach 1988, in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Stadt Hennef. Die Recherchen von Dr. Manfred van Rey, Wilbert Fuhr, Klaus Breuer und Gabriele Wasser führten zu der Verlegung im Dezember 2008.
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Personendaten Königswinter-Quirrenbach

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Mit dieser Ahnentafel machten die Schüler die Struktur der Familie und das Alter der ermordeten Familienmitglieder deutlich.
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Cohn, David: Geb. 15.6.1888 in Oberpleis; Arbeiter; Metzger; wohnhaft 1925 inOberpleis, Niederbach 2, von 1928 - 1930 in Sassenberg Nr. 8; dann Umzug nach Quirrenbach Nr. 9 (Neuenhofer Straße); am 10.11.1938 im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht festgenommen; zu Steinbrucharbeiten am Hühnerberg (Bei Quirrenbach) dienstverpflichtet; am 20.7.1942 deportiert nach Trostinec / Minsk; 24.7.1942 ermordet. Sohn von Jeanette Cohn, geb. Rosenbaum
Cohn, Sophia (auch Sophie), geb. Windecker, geb. 1.5.1890 in Lich; Wohnort und Schicksal wie David Cohn. 9 Kinder Rosa, geb. 1.3.1914 in Lich; 1937/ 1938 ausgewandert nach England. Toni, geb. 25.9.1915 in Lich; 1937/ 1938 ausgewandert nach Amerika.

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Das sind die 8 Stolpersteine, die Gunter Demnig in Quirrenbach für die Familie Cohn verlegt hat.
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H u g o, g e b. 2 5.9. 1 9 1 9 in O b er p le is; 1939 ausgewandert nach England. Alfred, geb. 6.1.1925 in Oberpleis; Arbeiter; Wohnort und Schicksal wie David Cohn. Egon; geb. 3.11.1925 in Oberpleis; Schüler; Wohnort und Schicksal wie David Cohn. Benno Balduin, geb. 13.8.1928 in Oberpleis; Schüler; Wohnort und Schicksal wie David Cohn. Aloys Leo(n), geb. 7.11.1929 in Sassenberg [?]; Schüler; Wohnort und Schicksal wie David Cohn. Paul Max, geb. 7. (8.) 6. 1931 in Quirrenbach; Schüler; Wohnort und Schicksal wie David Cohn. Frida (Frieda), geb. 14.1.1933 in Quirrenbach; Schülerin; Wohnort und Schicksal wie David Cohn. Entnommen dem “Familenbuch der Hennefer Juden, 2008 (s.u.)

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Das ist der Stein für Jacob Stromwasser.
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Personendaten Königswinter-Oberdollendorf
Stromwasser, Jakob, Jg. 1931, Pflegekind der Frieda Marx, 1939 verzogen nach Wuppertal; deportiert am 11.11.1941 – ermordet 1941 in Minsk
Wir danken für die Unterstützung bei den Recherchen: Gabriele Wasser, Eli Harnik, Dr. Manfred van Rey, Wilbert Fuhr, Klaus Breuer, Gisela Rupprath, Theo Molberg, Monika Efferoth-Klein. Wir danken für die berührende Feier: den SchülerInnen vom Gymnasium am Ölberg, Leistungskurs Geschichte: Sarah Weber, Stephanie Morche, Annika Mondry und Christoph Olbert – betreut von ihren Lehrerinnen Gabriele Kapitza und Regine Kloppert. Wir danken für die konstruktive Zusammenarbeit bei der baulichen Vorbereitung der Verlegstellen: den Herren Aus dem Spring, Bogdanski, Amrhein und Team, Stadt Königswinter. Wir danken dem Bürgermeister der Stadt, Peter Wirtz für die Ansprache und Unterstützung bei dieser Aktion Stolpersteine in unserer Stadt. Wir danken für die Finanzierung der Stolpersteine - Zuschüsse oder Patenschaften -- den Besuchern der Vortragsveranstaltung des Heimatvereins Oberdollendorf im Mai 2007 und der Frauenwandergruppe Oberpleis, -- der Dorfgemeinschaft Quirrenbach, -- dem Männerchor Quirrenbach, -- dem Gymnasium am Ölberg, -- Anatol Johansen und Frau, Bad Honnef, -- der “Sproch- un Speljrupp Niederdollendorf e.V.” (Gruppe “Jedermann”), ---- der FDP-Fraktion im Stadtrat der Stadt Königswinter mit Familien und Freunden, --Gisela Behrendt und Norbert Kuppert-Behrendt, Bonn Oberkassel,
Bildergalerie: Siehe unten.
Lothar Vreden, Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven e.V. / Brückenhofmuseum 2.12.2008 |
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STOLPERSTEIN-Verlegung in Bonn-Oberkassel. Dort verlegte Gunter Demnig am 19. Dezember 2008 auch einen Stolperstein. Er hat Bezug zu Königswinter-Oberdollendorf, denn Sofie Israel war Mitglied der Synagogengemeinde Oberdollendorf. Sie wohnte bis 1939 im Erdgeschoss des Hauses Hauptstr. 87 (heute; Königswinterer Straße 587) in Oberkassel, dessen Obergeschoss sie vermietet hatte. Dementsprechend wurde sie 1938 und 1939 in der Judenkartei der Amtsverwaltung Oberkassel geführt. Am 23.05.1939 verkaufte sie ihr Hausgrundstück an ein Ehepaar aus Oberkassel.
Von 1939 bis 1941 wohnte Sofie Israel im St. Josefs-Kloster in Geislar, anschließend zog sie nach Euskirchen zu Verwandten. Am 16.06.1942 wurde sie von Köln-Deutz aus in das Konzentrationslager Theresienstadt in Nordböhmen deportiert. In dem Lager, das infolge der zahlreichen Transporte total überfüllt war, herrschten katastrophale Zustände. Sofie Israel verstarb dort am 28.10.1942. Foto rechts oben: Max Malsch, GA-Bonn Sonstige und Text: Helmut Vreden
Siehe dazu auch: “Jüdische Metzger und Viehhändler in Oberkassel bei Bonn” von Helmut Vreden bei Literatur zum “Jüdisches Leben...”
Link zum Bericht des GA-Bonn zur Verlegung in Oberkassel am 19.12.2008 |
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Literaturhinweise: Klaus Rosendahl, Gisela Rupprath: Familienbuch der Hennefer Juden. Die Jüdischen Familien in den Bürgermeistereien Hennef, Lauthausen, Uckerath und in der Synagogengemeinde Geistingen in: Beiträge zur Geschichte der Stadt Hennef, Neue Folge 2, hrsgg. von Helmut Fischer, Gisela Rupprath, Dominique Müller-Grote. Hennef 2008 Wilbert Fuhr: Der Einsatz(flug)hafen Eudenbach. Eudenbach 1988 Manfred van Rey Leben und Sterben unserer jüdischen Mitbürger in Königswinter In. Königswinter in Geschichte und Gegenwart, Heft 1 Königswinter 1985. Dieter Corbach: 6.00 Uhr ab Messe Köln-Deutz - Deportationen 1938 - 1945 Köln 1999.
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