David Cahn

 Brückenhofmuseum

David Cahn
Besitzer des „Gut Sülz“ im 19. Jahrhundert

David Cahn wurde am 16. 07.1818 als Sohn des Metzgers und Handelsmanns Anschel Cahn und der aus Amsterdam stammenden Emilie Kayser in Königswinter geboren. Die Familie Cahn war eine alteingesessene jüdische Familie, die schon Anfang des 17. Jahrhunderts in Königswinter nachweisbar ist. Unzählige Nachfahren leben heute in verschiedenen Erdteilen. David Cahn heiratet am 15.05.1854 auf dem Standesamt Oberkassel (heute: Bonn-Oberkassel) - das auch für Oberdollendorf zuständig war - seine Kusine, die in Oberdollendorf geborene Fanni Süskind  (* 14.09.1827). Nach der Hochzeit ziehen sie nach Bonn und wohnen in der Sternstr.197, dort werden (1855 und 1857) zwei Töchter geboren. 

Am 2. Mai 1857 kauft er von der "Rheingräfin" Sibylle Mertens-Schaaffhausen (* 29. Januar 1797 in Köln; † 22. Oktober 1857 in Rom) das „Gut Sülz“ – das ehemalige Weingut der Zisterzienserabtei Heisterbach - mit den dazugehörigen Ländereien und Weingärten und zieht mit seiner Familie nach Oberdollendorf. Nach der Einwohnerliste von 1858 wohnt er auf „Gut Sülz“ mit seiner Frau, den 2 Töchtern, einem Verwalter, einem Schreiber, 2 Knechten und 3 Mägden. Die Tochter Amanda (1860 - 1917) und der Sohn Alfred (1866 - 1927) werden dort geboren. 

1866 besitzt David Cahn in Oberdollendorf 51 Parzellen mit zusammen 47 Morgen 22 Ruthen 30 Fues und zahlt dafür 111,43 Reichstaler Grundsteuer. Außerdem besitzt er 4 Häuser: das „Gut Sülz“, zwei danebenliegende Häuser an der Bachstraße und eins in der Verhauserstraße (heute: Bergstraße).

David Cahn und seine Frau Fanni geborene Süskind sind beide in Oberdollendorf gestorben und auf dem Königswinterer jüdischen Friedhof beerdigt worden. Beide Grabsteine sind noch vorhanden, allerdings ist der von David Cahn so stark beschädigt, dass das Sterbedatum nicht mehr genau erkennbar ist - es war vermutlich der 1.1.1891. Fanni Cahn starb am 1.8.1888. Tochter Amanda Cahn (1860-1917) und ihr Mann Max Süskind (1854-1909) sind ebenfalls dort begraben. Das Grab des Sohnes Alfred Cahn befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Bonn, Römerstraße. 

Übrigens: Die steil ansteigende Straßenverbindung am „Gut Sülz“ von der Bachstraße (Eingang Mühlental) zur Heisterbacher Straße hier in Königswinter-Oberdollendorf erhielt vor ein paar Jahren auf Vorschlag des Heimatvereins Oberdollendorf und Römlinghoven e.V. den Namen „Cahn`s Berg“.



Recherche: Theo Molberg, Düsseldorf    Homepage Theo Molberg
Siehe auch: Sonderausstellung 2006/2007 “Jüdisches Leben in Königswinter” 
 Weiteres zum Jüdischen Leben im Brückenhofmuseum virtuell
 Sibylle Mertens-Schaaffhausen bei Wikipedia

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