Kölnische Rundschau vom 23.11.2005 Nachdruck von Radierungen Reifferscheids Aktion im Oberdollendorfer Brückenhofmuseum stieß auf großes Interesse
KÖNIGSWINTER-OBERDOLLENDORF Vorsichtig legt Lisa Bille die kupferne Motivplatte in die Presse, um sie dann mit Farbe zu bestreichen. Nachdem sie das befeuchtete Büttenpapier aufgelegt und gepresst hat, ist wieder ein Nachdruck einer Radierung des bekannten Künstlers Heinrich Reifferscheid (1872-1945) entstanden. „Auf Nachfrage des Brückenhofs kam diese Aktion zu Stande", erläuterte Peter Weinmann, der Nachlassverwalter des Künstlers, der auch den Kontakt zu Bille herstellte, die am Seminar für Kunsterziehung der Bonner Universität arbeitet und sich mit Drucktechniken auskennt. Der Erlös aus dem Verkauf der Nachdrucke wird zur Erhaltung des Nachlasses verwendet. Im Brückenhof wurden größtenteils Landschaftsmotive des „Malers der Stille" nachgedruckt. Und die Nachdrucke fanden reißenden Absatz. Kaum kam einer aus der Druckpresse, gab es auch schon einen Käufer. Aussuchen konnten sich die Besucher des Museums bei der Aktion am Sonntagnachmittag Motive wie „Kripp am Rhein" oder „Ernte in Aegidienberg" oder auch „Bauernhöfe in den Voralpen". Neben der Ausstellung „Schätze rund ums Siebengebirge" zeigt das Brückenhofmuseum (Bachstraße) an den letzten Öffnungstagen in diesem Jahr auch eine kleine Sonderausstellung von Nachdrucken einiger Radierungen Heinrich Reifferscheids. Darunter ein Exponat, das von einer Platte genommen wurde, dessen Original im Rijksmuseum in Amsterdam hängt. „Die Drucke Reifferscheids sind in Museen von Amsterdam bis Würzburg", erklärte Weinmann. Der Leiter des Brückenhofmuseums, Lothar Vreden, zeigte sich begeistert von der Aktion. Sie kam gut an. Wir hatten sicherlich über 150 Besucher". (hco)
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