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Nun bereichern auch Briefmarken die Zisterzienserschau
BRÜCKENHOF
Josef Arzdorf zeigt seine Sammlung. Neue Homepage lädt zum heutigen Museumsabend ein

Von Rüdiger Franz

Sammlerstolz: Josef Arzdorf erläutert im Brückenhof die Hintergründe seiner Zisterziensermarken.
FOTOS: VOLKER LANNERT

OBERDOLLENDORF.
Zwei Mal wurde sein Elternhaus in Aachen ausgebombt, zwei Mal standen Josef Arzdorf und seine Angehörigen vor dem Nichts. Als hätte die existenzielle Not nicht schon genügend Leid über die Familie gebracht, bescherte der Bombenkrieg dem damals 20-Jährigen eine persönliche Katastrophe: Dem begeisterten Briefmarkensammler ging in den Flammen seine gesamte Sammlung verloren. Nach dem Krieg baute der gelernte Anstreicher seinen Bestand neu auf. Heute lebt er in Oberdollendorf, in dessen Heimatmuseum Brückenhof er derzeit einen Ausschnitt seiner Sammlung der Öffentlichkeit zeigt.

Dass er dies ausgerechnet jetzt tut, hat seinen guten Grund. Arzdorf hat sich im Laufe seines Briefmarkensammlerdaseins auf geistliche Motive spezialisiert und kann mithin auch zum Thema Zisterzienserorden manches Exemplar beitragen. Dessen Ordensbrüder siedelten im Mittelalter bekanntlich im Heisterbacher Tal, gründeten die Abtei Heisterbach, deren Geschichte mit der napoleonischen Besatzung vor 200 Jahren endete und dem sich aus diesem Anlass im Brückenhof eine umfassende Sonderausstellung widmet.

Soviel zum postalischen Zusammenhang des Heimatmuseums und der Briefmarken des Oberdollendorfer Sammlers, der seine Marken in liebevoller Kleinarbeit auf insgesamt 130 Bögen fixiert und mühsam mit Tusche beschriftet hat. Erstmals zeigt er in einem Raum des Brückenhofs der Öffentlichkeit diese Schätze, die er in sechs Kapitel - Maria als Patronin der Zisterzienser, Mitglieder, Stifter, Tätigkeiten, Klöster und Kunst im Orden - gegliedert hat. Im Brückenhof ist er indes nicht zum ersten Mal zu Gast: Bereits vor einigen Jahren zeigte er dort seine Sammlung zum Thema Rosenkranz. Arzdorfs Marken stammen aus fast allen europäischen Ländem.

Professionalisiert hat der heute 81-jährige Oberdollendorfer seine Leidenschaft vor vielen Jahren durch die Mitgliedschaft in der Sankt-Gabriel-Gilde, in denen sich Mitglieder aus mehr als 15 Ländern zusammengeschlossen haben. Ziel ist das Sammeln von Freimarken mit christlichen Motiven.

Neue Homepage: Lothar Vreden und Christian Kock sind zufrieden.

Auch eine ständige Einrichtung des Heimatmuseums ist in Form der neuen Internetseite seit kurzem fertig: Unter www.brueckenhof.de ist das Haus nunmehr mit einer eigenen Seite im Netz vertreten, die Christian Kock aus Thomasberg für die Dollendorfer Sammlung entworfen hat. „Immer wieder haben uns Interessenten im Internet gesucht, nun mussten wir endlich eine eigene Seite haben", sagt Museumschef Lothar Vreden, dem vor allem die Übersichtlichkeit der neu gestalteten Seiten gefällt. Unter der Rubrik „Aktuelles" wirbt das Haus auch für den heutigen Museumsabend: Das Haus an der Bachstraße 93 ist aus diesem Anlass erstmals von 19 bis 22 Uhr geöffnet.

Quelle: General-Anzeiger vom 7. April 2004

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