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 Brückenhofmuseum

Die Heisterbacher Talbahn kehrt zurück
Eisenbahnfreunde bauen Modell fürs Brückenhofmuseum - Eine ganze Menge Arbeit


VON CORINNA HAUSEMANN, 26.09.07, 21:19h

BR_talbahn

Im Rohbau steht das Modell bereits: Joachim Kaiser, Lothar Vreden und Heinz-Christiuan Rechenberg (v.l.) mit der Anlage, diue das Brückenhofmuseunm in Oberdollendorf bereichern soll. (Foto/Repro: Ralf Klodt)

KÖNIGSWINTER-OBERDOLLENDORF. Es sieht nach richtig viel Arbeit aus, was sich die Eisenbahn- und Modellbaufreunde Siebengebirge da vorgenommen haben. Der Rohbau des Nachbaus eines Teiles der Heisterbacher Talbahn (HTB) lässt ahnen, wie viele Überlegungen dazu nötig waren. Denn nicht nur das Gleis der Bahn wird dargestellt. Der Ausschnitt der Bahn zeigt Landschaft, Lorenbahnen, Schrägaufzug und Bauten, wie den Steinbrecher zur Zerkleinerung der Steine am Weilberg.

„Wir haben diesen Teil der Strecke ausgewählt, weil er wesentliche Elemente der Bahn verdeutlicht", so Projektleiter Joachim Kaiser von den Eisenbahnfreunden, die mit Styropor, Bauschaum, Zeitungspapier und einer Gipshaut die Bahn zum Leben erwecken.

Zur Erschließung verschiedener Steinbrüche im Siebengebirge war 1891 eine schmalspurige Eisenbahn mit 750 Millimeter Spurweite und etwa sieben Kilometern Länge von Niederdollendorf über Oberdollendorf und Heisterbacherrott bis nach Grengelsbitze gebaut worden. War die Bahn zunächst nur für den Steintransport vorgesehen, beförderte sie später auch Fahrgäste; sie machten aber nur einen geringen Teil von etwa 20 Prozent aus. Aufgrund der Stilllegung der Steinbrüche verlor die Bahn ihre Aufgabe und wurde 1948 offiziell eingestellt.

Die Anregung zum Nachbau kam vom Heimatverein Oberdollendorf und Römlinghoven. „Als wir die Eisenbahnfreunde fragten, ob sie uns ein Modell bauen würden, ahnten wir nicht, wie viel Arbeit in diesem Projekt steckt", sagt Lothar Vreden, der mit diesem Modell eine komplette Präsentation der Heisterbacher Talbahn im Dachgeschoss des Heimatmuseums vorweisen kann. „Für die Aufnahme unser Idee und ihrer aufwändigen Umsetzung sind wir den Eisenbahn- und Modellbaufreunden sehr dankbar", betont Vreden.

Rund 1500 Stunden - ohne viele Detail- und Vorarbeiten - stecken die Modellbauer in das Modell, aber auch in die Geländeaufnahme oder das Ablaufen des Gebietes mit dem Höhenmesser. Für die gute Umsetzung bildeten sie fünf Arbeitsgruppen. So gibt es beispielsweise Fachleute für die Topographie, für technische Daten der HTB oder auch für den Steinbrecher.

Und so können die Macher den zukünftigen Besuchern des kleinen Heimatmuseums zeigen, wie die Steine, die im Brecher zerkleinert werden sollten, mittels eines Schrägaufzuges und einer Lorenbahn über eine Brücke zum Brecher transportiert wurden oder wie der Basalt über eine Nebenstrecke zur Heisterbacher Talbahn kam.

Im März / April diesen Jahres wurde mit dem Bau des Modells begonnen, das im Februar nächsten Jahres fertig im Dachgeschoss im Museum präsentiert werden soll. Und da liegt noch eine Schwierigkeit. Das Modell im Maßstab 1:87 und einer Grundfläche von 2,40 mal 1,50 Metern muss möglichst „unfallfrei" auf den Dachboden des Museums gebracht werden. Deswegen haben sich die Bauer dazu entschlossen, das Modell zu teilen, um es besser transportieren zu können.

Einen Wunsch haben die Modellbauer an die Bevölkerung. „Wer noch Informationen, Fotos, Texte oder Wissenswertes über die HTB für uns hat, soll sich bitte melden, denn einige Details sind noch immer unbekannt", sagt Kaiser.



BR_talbahn2Die Eisenbahn- und Modellbaufreunde Siebengebirge blicken auf gut 20 Jahre Vereinsarbeit zurück. Jeden Dienstag treffen sie sich in ihrem Clubheim in der alten Signalwerkstatt am Niederdollendorfer Bahnhof, Bachstraße. Informationen zur Heisterbacher Talbahn (das Foto zeigt die Original-Lok) nimmt Joachim Kaiser, Telefon (0 22 44) 80 374, oder Lothar Vreden, Telefon (0 22 23) 22 994, an sowie per Mail an brueckenhofmuseum@t-online.de. (hco)

Quelle: rundschau-online.de vom 26.09.2007

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