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Im Heimatmuseum Brückenhof in Königswinter ist die Historie anhand vieler wertvoller Original-Dokumente nachvollziehbar.

Zwölf rote und ein schwarzes Siegel erzählen Geschichte
Wertvolle Urkunden-Originale im Brückenhof zu sehen - Alte Bibelseiten

KÖNIGSWINTER. Die Zusammenstellung wertvoller Urkunden zur Sonderausstellung „Heisterbach – Bilder, Scherben, Dokumente“ konnte jetzt ergänzt und abgeschlossen werden: Ab Januar können die Besucher im Brückenhofmuseum,  erstmals eine Reproduktion der Urkunde von Coelestin III. vom 10. Juni 1193 sehen, die das Nordrhein-Westfälische Hauptstaatsarchiv Düsseldorf zur Verfügung gestellt hat.

Darin nimmt der Papst auf Bitten des Abtes Hermann und des Konventes auf dem Petersberg das dortige Kloster in seinen Schutz und bestimmt, dass die klösterliche Ordnung nach der Benediktinerregel und der Einrichtung der Zisterzienser dort gehandhabt werden soll. In dieser Zeit müssen die Mönche noch auf dem Petersberg, damals Stromberg, gelebt und gleichzeitig in Heisterbach die Verlegung und den Bau des Klosters vorbereitet haben. Die Urkunde wird in Originalgröße gezeigt.

Auch auf die Originalmaße hat das Museum die Wallfahrtsurkunde vom 24. Juni 1321 vergrößern lassen. Sie ist mit ihren 13 Siegeln ein Prachtstück: Zwölf rote Siegel stammen von den Ablass gewährenden Bischöfen u.a. aus Rhodos, Sardinien, Ravenna, Adria, Lebus an der Oder; das schwarze Siegel stammt von Erzbischof Heinrich aus Köln. 1309 hatte der Kölner Erzbischof Johannes das Jahrgedächtnis der Altar- und Kirchweih vom Oktober auf den Johannistag am 24. Juni verlegt. Bei Wallfahrten zu der Kapelle auf dem Stromberg und nach Heisterbach konnten die Gläubigen nunmehr an mehr als 100Tagen im Jahr einen Ablass von 40 Tagen gewinnen. Zu sehen sind auch zwei andere Reproduktionen:

die Gründungsurkunde des Tochterklosters Marienstatt im Westerwald von 1215 und - für die Besucher ganz neu - die Gründungsurkunde des Mutterklosters Himmerod in der Eifel, die der päpstliche Legat Erzbischof Adalbero von Trier mit Zustimmung des Abtes Bemard (von Clairvaux) im Jahre 1138 hat ausfertigen und besiegeln lassen.

Gleichzeitig können auch Verkaufsbelege nach der Auflösung des Klosters, teilweise in französischer Sprache, und Pächter-Listen von Ober- und Niederdollendorf eingesehen werden.

Die Anzahl der beeindruckenden Urkunden wird schließlich noch ergänzt durch die zehn Seiten aus der Heisterbacher Bibel und zwei Blättern aus Cäsarius dialogus miraculorum, den Wundergeschichten.

Quelle: Neuwieder Zeitung vom 3. Januar 2004

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